Vereinsgeschichte

Ein lebendiges Erbe aus Tradition und Gemeinschaft

Chronik eines Vereins: Vom Ursprung zur Institution

Die Vereinsgeschichte ist das Fundament, auf dem Gemeinschaften durch gemeinsame Interessen und Aktivitäten gebaut werden. Sie beginnt oft mit einer Vision, die sich im Laufe der Jahre durch die Beiträge ihrer Mitglieder, bedeutende Veranstaltungen und die Überwindung von Herausforderungen entfaltet. Dieser Prozess spiegelt nicht nur die Entwicklung des Vereins wider, sondern auch die Veränderungen in der Gesellschaft, die ihn umgibt. Besonders geprägt wird die Geschichte durch Errungenschaften, die Einführung neuer Programme und die Stärkung der Gemeinschaft, was den Verein weit über seine ursprünglichen Grenzen hinaus bekannt macht.

Wichtige Meilensteine in der Vereinsgeschichte umfassen oft den Aufbau von Partnerschaften mit lokalen Unternehmen und Förderern sowie die Entwicklung von Sportstätten, die zu sozialen und kulturellen Zentren der Gemeinschaft werden. Diese Ereignisse stärken den Gemeinschaftssinn und fördern die Identität und den Stolz der Mitglieder. Mit jeder neuen Generation wird die Geschichte weitergeschrieben, Traditionen werden weitergegeben und der Verein passt sich den wechselnden Bedürfnissen der Gesellschaft an. So bleibt die Vereinsgeschichte ein lebendiges Zeugnis des Engagements und der Werte, die die Mitglieder vereinen.

Die Vereins-Historie

24. Mai 1896
Mitarbeiter des Jenaer Glaswerkes Schott & Gen. rufen mit Unterstützung des Firmengründers Dr. Otto Schott den „Turnverein der Glashütte“ ins Leben, der sich der Deutschen Turnerschaft anschließt. Auf dem Werksgelände richten sie einen Turnplatz ein, wo sie sich in den Arbeitspausen sportlich betätigten. Am Jahresende hat der Verein bereits 60 Mitglieder.
1906
Der Turnverein tritt zum Arbeiter-Turnerbund über.
1911
Gründung der Fußballabteilung.
1912
Dr. Otto Schott kauft ein Gelände im Jenaer Forst und stellt es dem Turnverein zur Verfügung. Die Mitglieder legen dort einen Sportplatz an und benennen ihn nach ihrem Förderer. In den 20er Jahren entwickelt sich der Schottplatz zu einem sportlichen und kulturellen Zentrum der Jenaer Arbeiterschaft.
1920 und 1921
Turnverein Glashütte Thüringen-Meister im Fußball (Wettbewerb des Arbeiter-Turn-und Sportbundes).
1925
Artur Barthel wird Sieger im Schleuderballwerfen bei der 1. Internationalen Arbeiter-Olympiade in Frankfurt am Main.
Juni 1933
Nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten werden alle Arbeiter-Sportvereine verboten und aufgelöst. Der Turnverein Glashütte schließt sich mit dem Werksorchester zum „Turn-, Sport- und Musikverein Glaswerk Jena“ ( TSM Glaswerk) zusammen und nimmt Sportler aus aufgelösten Vereinen auf.
1940, 1941
Hermann Nacke, Deutscher Meister im Hochsprung mit 1,93 und 1,94 m
1945
Die sowjetische Militäradministration verfügt nach Ende des Zweiten Weltkrieges die Auflösung aller Sportvereine in ihrer Besatzungszone.
Frühjahr 1946
Ehemalige Mitglieder des „TSM Glaswerk“ nehmen in der Sportgemeinschaft Schott – ihre Aktivitäten wieder auf.
Anfang 1949
Einführung des Betriebssport-Prinzips in der Sowjetischen Besatzungszone (SBZ): „BSG Otto Schott“; mehrfache Umbennung in den Folgejahren.
1948-1955
Schott-Sportler erringen zahlreiche SBZ- und DDR-Meistertitel: Erika Junghanns, Heinz Stephan (Leichtathletik), Gerhard Braune (Turnen), Hugo Forkel (Ski Waldlauf), Artur Fleischhauer (Ski, Rasenkraftsport), Inge Sint-Plonka (Kanu).
1. Januar 1953
Das Sportamt Jena überträgt die an der Saale gelegenen Bootshäuser (erbaut 1925/1929) des früheren Vereins für Kanusport dem VEB Jenaer Glaswerk. Die Kanu-Sportler schließen sich der „BSG Schott“ an.
1954
Nach der Gründung des SC Motor Jena werden Spitzensportler und Mannschaften der „BSG Schott“ von den DDR-Sportbehörden in das neue Sportleistungszentrum delegiert, wo sie große Erfolge erringen: Walter Franke (Mannschaftsweltmeister im Asphalt-Kegeln 1955 ), Alfred Tischendorf (Ringer, Olympiateilnehmer in Melbourne 1956)
nach 1954
Als Betriebssportgemeinschaft hat die BSG Jenaer Glaswerk die Aufgabe, sich ausschließlich um den Freizeit- und Erholungssport bzw. um den Kinder- und Jugendsport zu kümmern.
70er/80er Jahre
Seit Bestehen der Landesliga Thüringen zählen die 1. Männer und Junioren A und B der Sektion Fußball dazu. Die Frauen der Sektion Handball werden mehrfach Bezirksmeister. Mehrere Bezirksmeister-Titel werden im Nachwuchsbereich errungen. Viele gute Platzierungen bei den Kinder- und Jugendspartakiaden in den Sektionen Kanu und Ringen, mehrere Bezirks- und Kreismeister- Titel im Kegeln bei den Frauen und Männern. Zweimal Ausrichter der DDR-Meisterschaften im Faustball für Senioren.

Jährlich war unsere BSG verantwortlich für den Saaletallauf, die Saalewasserwanderfahrt und die Betriebsfestspiele. 10 Jahre lang gab es einen Freundschaftsvertrag mit Sportlern aus Zory/Polen. Dabei waren es besonders die Tischtennisspieler und Fußballer, die jährlich Vergleichskämpfe durchführten.
2. Juli 1990
Noch vor der deutschen Wiedervereinigung Rückkehr zum Vereinsstatus. Name: „SV JENAer GLAS e.V.“
Mai 1996
Anläßlich des 100-jährigen Bestehens des „SV JENAer GLAS e.V.“ wurde dem Verein die Ehrenplakate des Bundespräsidenten (Roman Herzog – Amtszeit 1994 bis 1999) überreicht. Der damalige Vereinspräsident und Ehrenbürger von Jena, Wolfgang Meyer, nahm sie vom Staatssekretär, Horst Bechthum, entgegen.

Anlässlich 100. Vereinsjubiläum Freundschaftsspiel zwischen SV Jenaer Glaswerk und Bayer 04 Leverkusen. Neben den Spielern wurden im Ernst-Abbe-Sportfeld auch Rainer Calmund und Rudi Völler begrüßt.
1996 bis 2007
Im Zuge der namentlichen Veränderungen des Hauptsponsors wird der Verein mehrfach umbenannt. 1996 wird so aus dem „SV JENAer GLAS“ der „SV JENAer GLASWERK“ und 2001 der „SV SCHOTT JENAer GLAS“. Seit dem 29. November 2007 heißt der Verein nun „SV SCHOTT Jena“ und fühlt sich unter diesem Namen ganz besonders dem Breitensport und der sportlichen Entwicklung von Kindern und Jugendlichen verpflichtet.
2003
2003 wurde vom Verein das erste Schachturnier für Kinder „Sternturnier“ in Leben gerufen, was bis heute existiert.
September 2011
Nach Vorbild des Mainzer Schwestervereins wird auch im SV SCHOTT Jena eine Sportschule für die Kleinsten errichtet. Seit dem Start der Kindersportschule „KISS“ können drei- bis achtjährige Kinder hier elementare Fertigkeiten und sportmotorische Fähigkeiten erlernen und ausbauen. Die KISS als erste Einrichtung dieser Art in Thüringen verzeichnet einen enormen Zulauf und hat nur ein Jahr später knapp 200 Mitglieder.
Pfingsten 2012
Die erste „JOOLA Jena Junior Team Trophy“ im Tischtennis findet ausgerichtet vom SV SCHOTT Jena statt. Es handelt sich hierbei um ein internationales Turnier der Extraklasse mit über 200 Teilnehmern zwischen 6 und 14 Jahren aus insgesamt fünf Ländern.
Sommer 2013
Die erste Fußballmannschaft erlebt das erfolgreichste Jahr der 102-jährigen Geschichte. Am 22. Mai gewinnt man sensationell den Thüringer Landespokal gegen den Drittligisten FC Rot-Weiß Erfurt. Als Belohnung darf man erstmalig im DFB-Pokal antreten und spielt am 4. August im ausverkauftem Ernst-Abbe-Sportfeld vor 11.800 Zuschauern gegen den Hamburger SV.
31.03.2015
Erstmalige Ausrichtung des Tanzturniers der 2. Bundesliga im Jazz Modern Dance in Jena
2016
Neugründung der Abteilung Ausdauer für alle interessierten jungen und älteren Laufbegeisterten
2017
Die Abteilung Kanu ist Ausrichter der Mitteldeutschen Meisterschaft am Rasenmühlenwehr in Jena.

Die Abteilung Tanzen organisiert in Jena ein weiteres großes Tanzturnier im Jazz- und Modern Dance mit Schwerpunkt Kinderliga.

Für unsere Kleinsten findet das erste Spiel- und Freizeitcamp der Kindersportschule statt.
2018
Die Tischtennisspieler erreichen mit dem 3. Platz in der Dritten Bundesliga Süd ihr bislang bestes Ergebnis und buchen damit das Ticket zum Deutschen Tischtennis-Pokal. Die Vorrunde in Jena ausgerichtet und bildet das Highlight des Sportjahres. Zudem wird unsere Abteilung vom Deutschen Olympischen Sportbund mit dem “Grünen Band für vorbildliche Nachwuchsförderung” ausgezeichnet. Nachwuchsathleten aus der Abteilung Kanu belegten den 1. Platz bei der Deutschen Meisterschaft.

Das erste eigene Vereins-Leitbild wird in der Vereinsversammlung bestätigt.
2019
Mit 1.700 Mitgliedern in 14 Abteilungen erreicht der Verein die größte Mitgliederzahl seit seinem Bestehen. 60 Prozent der Mitglieder sind Kinder und Jugendliche.

Gerda Hülß (geb. 1927) ist seit unglaublichen 70 Jahren unser ältestes Vereins- und Ehrenmitglied. Ihr sportliches Talent stellte sie im Handball unter Beweis. Ihr persönliches Ziel sind 100 Lebensjahre.
2020
Umzug der Geschäftsstelle in die neuen Vereinsräumlichkeiten des SV SCHOTT Jena e.V. in das Sportzentrum Oberaue.

Wegen staatlicher Auflagen zur Eindämmung des Coronavirus ist der Sportbetrieb nur eingeschränkt möglich. Wettkämpfe finden über den gesamten Sommer nicht statt. Nach Lockerungen im Herbst erfolgt kurz vor Weihnachten der nächste Lockdown.
2021
Herzlichen Glückwunsch!!!
24. Mai 1896 --- 24. Mai 2021
Der älteste Jenaer Sportverein, der SV SCHOTT Jena e.V., begeht sein 125jähiges Jubiläum.
2022
Die geplante Jubiläumsfeier aus 2021 konnte endlich stattfinden ohne Corona-Auflagen.
2023
Das größte Fußballnachwuchsturnier (135 Mannschaften und über 3.000 Teilnehmer) was Jena je gesehen hat wird vom Verein organisiert.

Die erste Fußballmännermannschaft zieht in das Thüringer Pokal-Halbfinale ein und trifft auf den FC Carl Zeiss Jena im neuen Stadion. Es ist zugleich das erste Stadt-Derby dieser Art.

Die Tischtennis-Damenmannschaft erreichen den Aufstieg in die 1. Bundesliga und werden Mannschaft des Jahres des Stadt Jena.