Wer sich am vergangenen Samstag über den hohen Pegelstand der Saale wunderte und nach einem Grund dafür suchte, wurde beim Kanu-Slalom-Wettkampf am Rasenmühlenwehr fündig. Die ausrichtende Sektion Kanu des SV SCHOTT Jena e.V. beantragte bei der TLUG 30 m³/s Zuschusswasser aus der Talsperre Eichicht für den letzten von vier Läufen zur Thüringer Meisterschaft im Kanu-Slalom. Interessierte Zuschauer konnten bestaunen, wie sich ca. 120 Paddler aus Thüringen und Sachsen-Anhalt mit Kraft und technischem Geschick im wilden Wasser mühten.
Für viele Teilnehmer überraschend anspruchsvoll war der Kurs aus Torstangen über die Wellen und Strömungen gehangen, hatte man doch auf der zahmen Saale nicht mit solch einer Wasserwucht gerechnet. Gerade für die jüngeren Starter war die Strecke dann auch eine besondere Herausforderung und nur wenige konnten die 50 Strafsekunden für je ein ausgelassenes Tor vermeiden.
Auf der Heimstrecke schickte der SV SCHOTT fast alle aktiven Sportler an den Start und war mit 26 Teilnehmern der stärkste Verein – noch vor dem großen Böllberger SV aus Halle. Vor allem die jüngsten Jenaer Sportler aus der Trainingsgruppe von Lisa und Bernd Schade wurden für viel Mut und Entschlossenheit angesichts des stärksten bis dato gesehenen Wildwassers belohnt. Zweimal der erste Platz und je ein zweiter und dritter Platz von Oskar Rost, Lina Corbus, Julia Böhm und Bruno Jäger bei den Schülern C (bis 10 Jahre) im Kajak Einer (K1) zeigen die gute Nachwuchsarbeit im Verein seit 2014. Bei den etwas älteren Schülern B im K1 konnte Ida Jabschinsky den zweiten Platz, sowie Christina Böhm und Pele Bloß den dritten Platz feiern. Bei den erfahreneren SCHOTT-Kanuten feierte Tizian Stracke (seit 2012 im Verein) mit einem fast perfekten Rennen den ersten Platz bei der männl. Jugend im K1. Seine Trainingskameradin Anna-Luisa Franke schaffte es auf den 3. Rang bei der weibl. Jugend. Lisa Schade und Robert Kaden konnten zweite Plätze bei den Erwachsenen erpaddeln. Am Ende standen 14 Podestplatzierungen für die Jenaer Slalom-Kanuten zu Buche.
Neben den sportlichen Erfolgen, war natürlich eine gelungene Premierendurchführung des Wettkampfes besonders wichtig für den Verein. Hier gab es zwar einige organisatorisch bedingte Unterbrechungen bei der Zeitnahme und Ergebnisauswertung, jedoch sind die Jenaer optimistisch dies in Zukunft besser zu können. Ansonsten gab es viel Lob für die tolle Strecke, welche die Jenaer mit viel Aufwand nach dem Hochwasser 2013 in Stand gesetzt haben. Die Sektionsleitung ist sich bereits sicher, auch in den nächsten Jahren den Wettkampf durchzuführen und dankt den vielen Helfern, die mit ihrem Einsatz diese Veranstaltung getragen haben.